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Catherine Labhart – Tapisserien
26. Oktober 2018 - 14. Dezember 2018
Das Tapisserie-Weben ist eine jahrhundertealte Technik. In einer langsamen und ruhigen Arbeitsweise am Hochwebstuhl wachsen die Bilder nur langsam, Zeile um Zeile, von einer Bildkante zur gegenüberliegenden. Die Technik erlaubt keinerlei nachträgliche Korrekturen, jede neu gewebte Fläche oder Farbnuance muss im Hinblick auf das fertige Bild gewichtet und beurteilt werden, lange bevor dieses als Ganzes sichtbar ist. Jede noch so kleine Entscheidung muss bereits gewebte Bildelemente ausbalancieren und gleichzeitig eine ausgewogene Basis schaffen für die noch ungewebten Bereiche des Bildes.
Catherine Labhart gestaltet seit 1987 Tapisserien am Hochwebstuhl und hat sich das Rüstzeug dazu weitgehend autodidaktisch angeeignet. Sie verwendet immer mehrfache, farblich meist gemischte Schussfäden und erreicht mit traditionellen Webtechniken und pointilistischer Farbwirkung äusserst feine Farbübergänge. Entgegen überkommener Tradition verwendet sie nur Seidengarne. Seide reagiert mit ihrem Glanz stärker auf wechselnden Lichteinfall und ist weniger elastisch als die traditionell verwendete Wolle, was die unterschiedlichen Gewebestrukturen betont und die Bildoberfläche zusätzlich belebt. Die vergleichsweisen kleinformatigen Tapisserien werden auf Rahmen gespannt und erhalten so mehr Körper, Stabilität und Gewicht.